Donnerstag, 6. September 2007

Indien-Rundreise

So, unser Trip durch Suedindien ist erstmal vorbei, wir sind gerade wieder in Bangalore angekommen. Eigentlich wurde uns die Busfahrt mit 10 Stunden angekuendigt, es waren dann aber 22. Wenn man auf so was nicht vorbereitet ist, nervt das schon ein bisschen. Vor Allem wenn der Bus sich nicht wirklich zum Schlafen eignet und es reinreget... Aber der Poncho haelt einen selbst in einem indischen Reisebus trocken und warm!

Ich fasse mich kurz mit den bisherigen Stationen:

31.August:
Abfahrt aus Bangalore. Das Land durch die Scheiben des Busses betrachtend, fuehle ich mich an Tansania erinnert. Allerdings hat mir Afrika besser gefallen. Unterwegs gefruehstueckt, mittlerweile kein Problem mehr mit scharfem Essen! Stop beim Chennakeshava/Tempel, der uns mit 10tausenden Relief-Figuren beeindruckte. Letzter Stop im Jain-Tempel in Belur, wo wir sehr freundlich aufgenommen und bewirtet wurden.

1 September:
Im Morgengrauen auf den Tempelberg von Belur gestiegen, sehr starke Aussicht und die anegblich groesste freistehende Stein-Statue der Welt.
Naechster Stop Mysore, Ausflug auf den Basar dabei von mindestens 5 Drogendealern verfolgt ("Its legalized in Mysore!!"). Trotzdem viel gesehen. Sehr leckeres Essen, in einer Kaschemme, aus der die Maedels rueckwaerts wieder raus sind...
Danach wieder in den Bus und weiter gen Trichur. Unterwegs in einem Sumpfwald haltgemacht und etwas gewandert. Ich fuehlte mich hier so wohl und hatte so viel Spass mit der alten halbverrotteten Haengebruecke, dass ich bis auf weiteres nur noch Indy genannt werde...

2. September
Besuch eines Nestorianischen Gottesdienstes. Sehr interessant eine Liturgie zu sehen, die seit 1600 Jahren unveraendert ist. Das anschliessende Gespraech mit einem Bischof wurde leider von 6 unfaehigen Hotelangestellten sabotiert, die es nicht schafften, 20 Leute des morgens mit ausreichend Toast, Ruehrei und Marmelade zu versorgen. Nach ueber 1 1/2 Stunden hatte jeder wenigstens 1 Scheibe Toast, einen Klecks Ei, aber keine Getraenke bekommen. Unser Professor ist fast ausgerastet.
Unsere weitere Fahrt fuehrte an einem Ganesh/Tempel vorbei in dem 65 Elephanten gehalten wurden. Teierschutz ist aber nicht so das Ding dort. Alle angekettet und verrueckt geworden. War ziemlich traurig das mit anzusehen. Unterkunft de Abends in einem Priester/Seminar in Kottayam.

3. September
Habe den freien Vormittag genutzt, etwas zu wandern, aber irgendwie ist es unheimlich, dass einem immer eine handvoll Inder folgen, meist ehr jung, von denen einer mit Dri redet und die anderen nur schweigsam mitlaufen. Fand ich etwas doof.
Am Nachmittag haben wir 4 Kirchen besichtigt und waren dann zum Abendessen eingeladen in einem Katholischen Projekt, in dem ALLE Weltreliionen verinigt sind. Das war sehr spannend. Haette nicht gedacht, dass ein katholischer Preiseter so offen sein kann.


4. September
Sehr cooler Tag heute! Wir habe eine lange Bootstour in den Backwaters von Kerala gemacht, ein unendlich verzweigtes Kanalsystem. Das war echt sehr entspannend, leider habe ich die Sonne, die man unter der leichten Wolkendecke auch kaum sah unterschaetzt und mir einen derben Sonnenbrand geholt. Pech.
Danach gings nach Aleppey an den Strand, wo wir (also die Jungs) studenlang mit den grosartigsten Wellen kaempften!

5. September
Wir sind in einem Bendiktiner-Kloster untergekommen, das auf dem Gipfel eines hohen Berges steht. Die Moenche dort habe eine sehr interesannte Mischung aus Katholzismus und Hinduismus. SO haben sie viele Texte aus den Veden, den Upanishaden und der Gita entnommen. Haben am Abendgottesdienst teilgenommen was schon sehr stark war. Die Moenche strahlen einfach eine unglaubliche Spiritualitaet aus. Ich habe dann mit 5 anderen auch an der Nachtwache um 3:45 teilgenommen. Das war auch eine ganz neue Erfahrung.
Da viele mittlerweile auch krank geworden sind, mir gehts es wieder bestens, kam man nach hitziger Debatte zu dem Schluss, Madurai und den 60KM2 grossen Tempel beseite zu lassen und gleich nach Bangalore zurueckzufahren. Das fand ich etwas schade, weil damit mein Referat ueber Madurai ausfiel.

6. September
Nach dem Fruehstuek gings los, um 10 waren wir auf der Strasse. Die Ansage es wuerde 10 Stunden dauern, entpuppte sich als Scherz, denn es handelte sich um 10 indische Stunden. Sprich: wir kamen 22 Stunden spaeter an. Und das ohne Stau oder so... Naja, es war trotzdem eine lustige Busfahrt, wir haben Karten gespielt, gesungen, Quatsch gemacht und versucht zu schlafen.

7. September
Wir sind jetzt wieder im Don Bosco und haben bis 17Uhr freie Zeit. Mal sehen was ich damit anstelle...