Freitag, 5. Oktober 2007

Ab jetzt wieder KINO! "The Kingdom"

Also, ich bin wieder in Deutschland und von daher verbringe ich natürlich wieder einen nicht unbeträchtlichen Teil meines Lebens in diversen Kino-Säälen (Schreibt man das so??). Und ganz besonders oft natürlich am Donnerstag in der Sneak im Sony-Center!

Von nun an will ich mal wieder versuchen, halbwegs regelmäßig Filmkritiken zu verfassen!

Den Anfang macht "The Kingdom". Der Film spielt in Saudi-Arabien und handelt von einem FBI-Team, das versucht, einen Anschlag auf eine amerikanische Wohnsiedlung aufzuklären. Dabei wurden einige 100 Amerikaner getötet, unter anderem ein FBI-Agent. Offensichtlich aus Rache angetrieben, setzt sich ein Team unter Agent Fleury (Jamie Foxx) über sämtliche Anordnungen und politischen Überlegungen hinweg und bekommt mit Hilfe von etwas Erpressung vom saudischen Botschafter 5 Tage, um in Riyad den Hintermännern des Anschlags auf die Spur zu kommen. Dabei ist es sehr interessant, die absolut arroganten Amerikaner ("Welcome to the Jungle")zu beobachten, die erleben müssen, dass sie als Gäste eigentlich überhaupt keine Befugnisse zugestanden bekommen. Die müssen sie sich erst mühsam erarbeiten. Der saudische Colonel, der für ihre Sicherheit verantwortlich ist und sehr sympatisch eingeführt wurde (Klares Zeichen für seinen kommenden Tod) hilft ihnen immer mehr. Doch irgendwann kippt der Film, der vorher so eine Art Doku-Krimi war zu einen reinen Black-Hawk-Down-Verschnitt. Die Agenten finden natürlich die Terroristen, was den unfähigen Saudis natürlich nie gelungen wäre, und liefern sich ein halbstündiges Feuergefecht mit ihnen. Das sie das gewinnen, liegt ausschließlich an den unglaublich miserabel schießenden Terroristen, die es trotz zahlenmäßiger Überlegenheit, besserer taktischer Position, Überraschungsmoment, stärkerer Bewaffnung natürlich nicht schaffen, die FBI-Forensiker und Sprengstoffexperten auch nur anzukratzen. Im Gefecht bekommt der einzige gute Saudi noch seinen Heldentod (Er ist übrigens auch nur Polizist geworden, weil ihm US-Serien als Kind den Unterschied zwischen Gut und Böse gezeigt haben). Nach so viel Pro-Amerikanismus tut der Schluss gut, als beide Seiten ihre Skrupellosigkeit offenbaren. Beide würden für ihre Ziele über Leichen gehen.
Der Film kann sich nicht ganz entscheiden, ob er ein Polit-Thriller oder ein Action-Film werden will. Dank der unendlich vielen nervigen Vater-Sohn-Szenen und des etwas müden Plots wird er weder das eine noch das andere. Der interessante politische Aspekt wird nur angekratzt und die Action ist zwar handwerklich erstklassig aber unglaubwürdig. Insofern nur bedingt zu empfehlen.

Donnerstag, 6. September 2007

Indien-Rundreise

So, unser Trip durch Suedindien ist erstmal vorbei, wir sind gerade wieder in Bangalore angekommen. Eigentlich wurde uns die Busfahrt mit 10 Stunden angekuendigt, es waren dann aber 22. Wenn man auf so was nicht vorbereitet ist, nervt das schon ein bisschen. Vor Allem wenn der Bus sich nicht wirklich zum Schlafen eignet und es reinreget... Aber der Poncho haelt einen selbst in einem indischen Reisebus trocken und warm!

Ich fasse mich kurz mit den bisherigen Stationen:

31.August:
Abfahrt aus Bangalore. Das Land durch die Scheiben des Busses betrachtend, fuehle ich mich an Tansania erinnert. Allerdings hat mir Afrika besser gefallen. Unterwegs gefruehstueckt, mittlerweile kein Problem mehr mit scharfem Essen! Stop beim Chennakeshava/Tempel, der uns mit 10tausenden Relief-Figuren beeindruckte. Letzter Stop im Jain-Tempel in Belur, wo wir sehr freundlich aufgenommen und bewirtet wurden.

1 September:
Im Morgengrauen auf den Tempelberg von Belur gestiegen, sehr starke Aussicht und die anegblich groesste freistehende Stein-Statue der Welt.
Naechster Stop Mysore, Ausflug auf den Basar dabei von mindestens 5 Drogendealern verfolgt ("Its legalized in Mysore!!"). Trotzdem viel gesehen. Sehr leckeres Essen, in einer Kaschemme, aus der die Maedels rueckwaerts wieder raus sind...
Danach wieder in den Bus und weiter gen Trichur. Unterwegs in einem Sumpfwald haltgemacht und etwas gewandert. Ich fuehlte mich hier so wohl und hatte so viel Spass mit der alten halbverrotteten Haengebruecke, dass ich bis auf weiteres nur noch Indy genannt werde...

2. September
Besuch eines Nestorianischen Gottesdienstes. Sehr interessant eine Liturgie zu sehen, die seit 1600 Jahren unveraendert ist. Das anschliessende Gespraech mit einem Bischof wurde leider von 6 unfaehigen Hotelangestellten sabotiert, die es nicht schafften, 20 Leute des morgens mit ausreichend Toast, Ruehrei und Marmelade zu versorgen. Nach ueber 1 1/2 Stunden hatte jeder wenigstens 1 Scheibe Toast, einen Klecks Ei, aber keine Getraenke bekommen. Unser Professor ist fast ausgerastet.
Unsere weitere Fahrt fuehrte an einem Ganesh/Tempel vorbei in dem 65 Elephanten gehalten wurden. Teierschutz ist aber nicht so das Ding dort. Alle angekettet und verrueckt geworden. War ziemlich traurig das mit anzusehen. Unterkunft de Abends in einem Priester/Seminar in Kottayam.

3. September
Habe den freien Vormittag genutzt, etwas zu wandern, aber irgendwie ist es unheimlich, dass einem immer eine handvoll Inder folgen, meist ehr jung, von denen einer mit Dri redet und die anderen nur schweigsam mitlaufen. Fand ich etwas doof.
Am Nachmittag haben wir 4 Kirchen besichtigt und waren dann zum Abendessen eingeladen in einem Katholischen Projekt, in dem ALLE Weltreliionen verinigt sind. Das war sehr spannend. Haette nicht gedacht, dass ein katholischer Preiseter so offen sein kann.


4. September
Sehr cooler Tag heute! Wir habe eine lange Bootstour in den Backwaters von Kerala gemacht, ein unendlich verzweigtes Kanalsystem. Das war echt sehr entspannend, leider habe ich die Sonne, die man unter der leichten Wolkendecke auch kaum sah unterschaetzt und mir einen derben Sonnenbrand geholt. Pech.
Danach gings nach Aleppey an den Strand, wo wir (also die Jungs) studenlang mit den grosartigsten Wellen kaempften!

5. September
Wir sind in einem Bendiktiner-Kloster untergekommen, das auf dem Gipfel eines hohen Berges steht. Die Moenche dort habe eine sehr interesannte Mischung aus Katholzismus und Hinduismus. SO haben sie viele Texte aus den Veden, den Upanishaden und der Gita entnommen. Haben am Abendgottesdienst teilgenommen was schon sehr stark war. Die Moenche strahlen einfach eine unglaubliche Spiritualitaet aus. Ich habe dann mit 5 anderen auch an der Nachtwache um 3:45 teilgenommen. Das war auch eine ganz neue Erfahrung.
Da viele mittlerweile auch krank geworden sind, mir gehts es wieder bestens, kam man nach hitziger Debatte zu dem Schluss, Madurai und den 60KM2 grossen Tempel beseite zu lassen und gleich nach Bangalore zurueckzufahren. Das fand ich etwas schade, weil damit mein Referat ueber Madurai ausfiel.

6. September
Nach dem Fruehstuek gings los, um 10 waren wir auf der Strasse. Die Ansage es wuerde 10 Stunden dauern, entpuppte sich als Scherz, denn es handelte sich um 10 indische Stunden. Sprich: wir kamen 22 Stunden spaeter an. Und das ohne Stau oder so... Naja, es war trotzdem eine lustige Busfahrt, wir haben Karten gespielt, gesungen, Quatsch gemacht und versucht zu schlafen.

7. September
Wir sind jetzt wieder im Don Bosco und haben bis 17Uhr freie Zeit. Mal sehen was ich damit anstelle...

Mittwoch, 29. August 2007

Bangalore - Anstrengend

Die Zeit verfliegt hier foermlich, weil wir ein so dichtes Programm haben. Den Vormittag verbringen wir meist im College, wo uns die Studenten Vortraege halten. Meistens sind die aber eher schlecht. So ueber indische Tourismusziele oder Tempelarchitektur. Leider eben nur viel zu oberflaechlich. Allerdings stand auch indischer Tanz und Gesang auf dem Plan und das war durchweg spannend und informativ.

Am Nachmittag ist dann immer ein religioeses Thema dran. Vorgestern waren wir in einem buddhistischen Tempel und haben bei einer Meditiation mitgemacht. Das war wirklich ziemlich eindringlich. In der besonderen Athmosphaere des Tempels und der Stimme des Moenchs konnte ich mich wirklich nur auf meine Atmung konzentrieren und die Schmerzen in den Beinen wegen der ungewohnten Sitzhaltung komplett ausblenden. Hat mir schon ganz gut gefallen.

Dafuer hatten wir gestern einen islamischen Hodscha, der uns erst was ueber den Islam erzaehlt hat und uns dann seine (recht unansehnliche) Moschee gezeigt hat. Der war aber arg konservativ und belehrend und vor Allem voellig unkritisch seiner Religion gegenueber. Alles total harmonisch, gewaltfrei und respektvoll. Die Realitaet hat er irgendwie nicht an sich ran gelassen. War aber auch eine interessante Erfahrung.

Mittlerweile waren wir auch mal so in der Stadt zum einkaufen und es ist echt ein ganz schoenes Chaos. Mir gefaellt das Stadtleben nicht wirklich und ich hoffe, dass es besser wird, wenn wir auf dem Land sind. Ausserdem habe ich mich unter den staendigen Ventilatoren erkaeltet und meine Nase laeuft Marathon... Kann ich jetzt echt nicht brauchen. Durch den Dreck der hier ueberall in der Luft ist wird das bestimmt auch nciht gerade besser!

Am meisten Spass macht es mir eigentlich mit der Motorriksha zu fahren, am besten dicht zusammengedraengt auf der Rueckbank, den Kopf raushalten und mit Hupen und Karacho durch den Verkehr brausen. So was sollte man in Berlin einfuehren. Aber vermutlich wuerde ein Deutscher Taxifahrer lieber Suizid begehen, als fuer 1,80 bei so nem Verkehr nachts zu fahren...

Heute stehen vier Tempelbesichtigungen auf dem Programm, allerdings kommt der Bus nicht. Daher habe ich jetzt auf etwas Zeit fuer Internet.

Na, ich wuensch Euch alle gute und schreibt doch echt Mal ein paar Kommentare! Sonst fuehl ich mich so allein... ;-)

Bis dann!

Montag, 27. August 2007

Bangalore - Unglaublich

Wahnsinn. Der gestrige Tag war echt unglaublich. Wir haben das College besucht, das uns eingeladen hat und wurden so herzlich empfangen, wie es unseren kuehnsten Vorstellungen nicht entsprochen haette.
Zuerst wurden wir von in wundervolle Saris gehuellten Inderinnen begruesst, die uns einen roten KumKum auf die Stirn malten. Nach einer Begruessungsrede und einer Einfuehrung in Indische Geschichte wurden wir auf den immensen Innenhof der Uni gelotst, auf den Raengen der vier Stockwerke standen tausende Studenten und wir hatten die Ehrenplaetze bei dem kulturellen Programm das uns zu Ehren nun abgefeuret wurde! Es gab eine artistische Einlage, bollywoodwuerdige Tanzeinlagen (So etwas in real zu sehen war absolut beeindruckend!!) und zum Abschluss ein Tauziehen zwischen Lehrern und Schuelern an dem ich zu meiner grossen Freude auch teilnehmen konnte! Allerdings war das Seil angeschnitten, so dass symbolhaft gezeigt wurde, dass alle gleich sind. War aber eine absolut starke Erfahrung in dieser kollosseumhaften Athmosphaere unter 1000en Augen zu stehen und danach die gewonnenen Bananen ins Publikum zu werfen!

Es war mir wirklich fast peinlich, hier wie ein Gott empfangen zu werden und dabei zu wissen, das Inder bei mir zuhause mit abgebrochenen Flaschen durch die Strassen gejagt werden...

Nach dieser bunten und spannenden Show wurden wir von einem Hare Krischna in seinen Glauben eingefuehrt und konnten den grossen ISKCON-Tempel besuchen! Das war auch recht spannend, aber mit dieser Hare-Krischna-Meditation bin ich irgendwie nicht so gut klar gekommen. Zumindest bin ich nicht in Trance gefallen oder so...

Da zufaellig auch Erntedankfest war, bekamen wir in unserer Unterkunft ein geniales Mahl, serviert uaf einem grossen Bananenblatt mit Reis und diversen Saucen. Unglaublich lecker aber so scharf, dass ich danach tierische Schweissausbrueche bekam.

Das Wetter ist relativ bewoelkt, doch die Regenfaelle des ersten und zweiten Tages haben aufgehoert. Es ist immer noch warm aber manchmal (vor Allem abneds und nachts)schon etwas kuehl. Dank der staendig wirbelnden Ventilatoren habe ich mich etwas erkaeltet. Bloed das...

Heute haben wir von den Tourismus-Studenten des College eine Werbe-Einfuehrung in Indien bekommen und gleich gibts noch eine Einfuehrung in Buddhismus.

Ich freu mich jedenfalls riesig hier zu sein und so viele nette Menschen kennenzulernen. Aber das Programm ist schon ganz schoen straight, danach brauch ich glaub ich Urlaub vom Urlaub...

Sonntag, 26. August 2007

Bin In Indien

Nun hat also der dritte Teil meiner Reise angefangen: Ich bin gut in Bangalore gelandet. Der Flug war sehr komfortabel, weil mein Sitz kaputt war und ich deshalb in eine bessere Klasse hochgebucht wurde...Perfekt!

Wir sind im Hauptquartier des Salesischen Ordens von Don Bosco untergebracht, was das allerdings genau bedeutet, habe ich noch nicht rausgefunden.
Auf jeden Fall ist es sehr gemuetlich und ich habe sogar ein Einzelzimmer. Das Essen ist ebenfalls gut und nicht ganz so scharf, wie ich es erwartet hatte. Und obwohl ich indisches Essen ja eigentlich nicht so mag, schmeckt es mir von Mal zu Mal besser!

Gestern haben wir die Stadt etwas auf eigene Faust erkundet, d.h. ich vorneweg und mein "Harem" hinterher. Die 15 Damen waren der Ansicht, dass sie deutlich weniger angestarrt und angesprochen werden wuerden, wenn ich vorne weg marschiere. Ich will nicht verhehlen, dass das gut fuers Ego ist :-)
Die anderen 3 Jungs haben sich alleine auf den Weg gemacht - Pfeifen!

Auf der Such nach einem Restaurant erlitten wir allerdings dennoch im chaotischen Verkehr herbe Verluste. Von 15 kamen nur noch 4 zu einem sehr leckeren Mahl. Der Rest gab im Gewusel und nicht nachvollziehbaren Wegbeschreibungen auf und kehrte kraftlos zur Unterkunft zurueck. Aber ich genoss es danach gesaettig mit der Rikscha zurueckzufahren...

Heute Morgen wollten wir eigentlich einen indischen Gottesdienst besuchen und sind daher schon um 6:20 aufgestanden, doch leider hat unser Prof verpennt, so dass dieser Programmpunkt ausfiel. Peinlich peinlich...

Dafuer haben wir nach dem Fruehstueck einen Sikh-Gottesdienst besucht, an der Armenspeisung teilgenommen (sehr lecker) und mit einem alte Sikh ueber seine Religion gesprochen. Das war alles sehr spannend und ich habe viele neue Eindruecke gesammelt!

Insgesamt gefaellt es mir hier sehr gut, auch wenn man schon sieht, dass es sich um ein 3-Weltland handelt. Aber der grosse Kulturschock ist ausgeblieben, vielleicht hat mich Tansania da abgehaertet. Zumindest der Deck macht mir gar nichts aus...
Die Inder mit denen wir bis jetzt zusammengetroffen sind waren alle aeusserst nett, trotz des Gegenteiligen Bespiels von Gastfreundschaft, das ihnen in Sachsen gezeigt wurde.

Also auf alle Faelle ist hier alles prima, etwas anstrengend, aber extrem spannend!

Bis bald!

Donnerstag, 23. August 2007

Ashkalon, Tel Aviv, letzter Tag Israel

So, die Zeit vergeht Mal wieder schneller als mir lieb ist und Indien rückt immer näher.
Am Dienstag waren wir noch Mal auf größerer Tour und sind über die Siedler-Straße nach Ashkalon gefahren. Diese Siedlerstraßen dürfen nicht von Palästinensern genutzt werden, führen aber direkt durch palästinensisches Autonomiegebiet. Dementsprechend gibt es häufiger Angriffe auf israelische Fahrzeuge, meist landet ein Stein in der Windschutzscheibe oder so. Uns ist nichts passiert, aber am Beginn der Straße stand ein bewaffneter IDF-Soldat, der sich uns als Eskorte anbot. War wie gesagt zum Glück unnötig.
Als wir wieder auf israelischem Boden waren, kamen wir am Beit-Guvrim-Nationalpark vorbei, den wir uns auch ansahen. Dieser Park schien auf den ersten Blick recht langweilig zu sein, doch in der eher unansehnlichen Landschaft entdeckten wir immer wieder uralte Ruinen. Diese wirkten auch erstmal öde, doch jede hatte eine "Kellertreppe", die in gigantische Höhlensysteme führte, mit Zisternen, Ölpressen, Gängen, Taubenschlägen und Grabanlagen. Das war sehr faszinierend.
Von da ging es weiter nach Ashkalon, eine Stadt, die nur wenige Kilometer nördlich des Gazastreifens liegt und quasi täglich von plästinensischen Kassam-Raketen getroffen wird. Trotzdem haben wir dort einen sehr netten Strandtag verbracht.
Das Mittelmeer hat dort jedoch eine ziemlich heftige Strömung, daher kann man nicht sonderlich weit rausschwimmen. Darauf achtet auch ein ewig bellfernder Bademeister.

Am Mittwoch sind wir dann früh mit dem Zug nach Tel Aviv gefahren. Die Stadt ist ziemlich interessant, allerdings ist es primär eine moderne Großstadt. Doch es gibt überall viele kleine Gassen und vor Allem einen genialen Strand, der direkt an der Stadt liegt. Dort haben wir einen Strandspaziergang bis nach Jaffa gemacht, allerdings ohne zu baden, denn dieses war leider auf Grund der starken Strömung verboten. In Jaffa haben wir dann noch einen kleinen Bummel durch die Altstadt gemacht, die jedoch mit der von Jerusalem nicht im geringstem mithalten kann. Nach einen Imbiss gings dann wieder zurück nach Jerusalem.

Aber die Bahn ist doch überall gleich und so mussten wir nach halber Strecke auf den Schienen-Ersatz-Verkehr umsteigen. Und in einem völlig überfüllten, stickigen Bus über sehr bergiges Land zu fahren ist irgendwie doof...

Und heute habe ich mir einfach noch Mal einen Tag Ruhe gegönnt, während meine Familie noch eine Klostertour gemacht hat. Wahrscheinlich ist es jetzt vorerst das letzte Mal, dass ich gemütlich einen Tag zu Hause verbringen kann.

Morgen um 3:30 gehts dann zum Flughafen und nach 15 Stunden reiner Flugzeit werde ich dann am Freitag morgends in Bangalore ankommen. Ich weiß nicht wie die Internet-Situation in Indien ist, aber ich ewrde weiterhin versuchen, Euch auf dem laufenden zu halten.

Ich freu mich übrigens immer über Kommentare, dann weiß ich wenigstens, dass ich den Quatsch nicht umsonst mache ;-)

Bis bald!

Montag, 20. August 2007

Galiläa, See Genezareth, Wadi Yehuddiya

So, wir sind heute von unserem Ausflug nach Galiläa zurückgekommen. Für meine Mutter ist der See Genezareth eine Oase der Erholung und damit hat sie auch wirklich recht. Wir haben uns im Pilgerhaus bei Tabgha einquartiert, ein Ort für Pilger aus aller Welt, die die dort in der Nähe liegenden heiligen Orte besuchen wollen. Da das Haus dem Deutschen Verein vom Heiligen Land gehört, sind auch eine Menge Deutsche da, z.B. auch deutsche Zivis und das Essen ist auch recht deftig. Und sehr lecker, wobei die Qualität im Vergleich zum letzten Jahr abgenommen hat. Nichts desto trotz ist es eine wunderbare Anlage, still und friedlich am See gelegen.
Wir haben uns dort gut erholt und einige Kirchen angesehen.
Am Sonntag haben wir zuerst einen Gottesdienst am Ufer des Sees mitgemacht, an der Stelle, an der Jesus die 5000 mit 3 Broten und 2 Fischen speiste. Heute ist dort ein Benediktiner-Kloster. War eine sehr intensiver Erfahrung.

Danach sind wir in den Yehudiyya-Nationalpark gefahren und sind dort gewandert. Die Damen auf der einfachen Strecke am nördlich Wadi entlang (Soll aber auch sehr schön gewesen sein), mein Cousin und ich über die "Harte-Kerle-Strecke" durch das südlich Wadi (4 statt 7 Stunden!!!). Unglaublich schön scneidet sich dort ein dicht umwachsener Fluss durch die Wüste, mit Wasserfällen in den man baden kann und Wasserfälle in denen man baden muss. Man klettert erst eine 9 Meter tiefe Leiter am Wasserfall hinab und lässt sich dann samt Rucksack ins Wasser gleiten. Dann muss man etwa 20 Meter schwimmen bis man wieder weiter wandern kann. Ich habe versucht, meinen Rucksack dabei auf dem Kopf zu balancieren, was aber nur mehr schlecht als recht geklappt hat. Hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend ist, mit 5 Kilo auf dem Kopf zu schwimmen.

Aber trotz des heißen Wetters (zum Glück konnten wir uns in vielen kleinen Pools erfrischen)und des gnadenlosen Aufstiegs am Ende war es bisher die schönste Wanderung in Israel.

Am Abend war ich aber auch wieder ganz schön platt. Aber bei einigen Flaschen Wein nach einem opulenten Abendessen erholte ich mich rasch.

Am nächsten Morgen waren wir dann noch im See schwimmen und lasen am Ufer. Gegen Mittag ging es dan wieder zurück nach Bethlehem. Wir wollten eigentlich noch einen Abstecher nach Jericho machen, aber aus irgendeinem Grund war die Stadt von der IDF abgeriegelt. Was da nur wieder los war?

Wie auch immer, jetzt sind wir wieder zurück und ich musste mit Entsetzen feststellen, dass meine Tante ihr spezielles Kabel für die Kamera nicht mitgenommen hat, so dass es vorerst doch keine Fotos zu sehen gibt. Sorry...

Donnerstag, 16. August 2007

418 Meter unter dem Meer...

Mittlerweile ist ja meine Tante Barbara und mein Cousin Johannes (der allerdings nicht der Sohn von Barbie ist) mit bei uns in Bethlehem, wir haben hier also ein richtig nettes Familientreffen hier.

Seit Montagabend sind sie da. Am selben Tag habe ich Ihnen die Geburtskirche gezeigt, bin tatsächlich schon ganz gut im "Fremdenführen". Am Dienstag haben wir dann einen Hammer-Tag Jerusalem gemacht und zehn Kirchen besichtigt! Volles Programm: Ölberg, Via-Dolorosa bis zu Grabeskirche und alles mitgenommen, was auf dem Weg lag... Am Abend waren wir dann aber auch fertig.

Mittwoch haben dann eine tolle Wanderung im Wadi David gemacht. Die Damen waren aber ziemlich schnell erschöpft, was aber auch an der Hitze des Augustes liegen konnte. Johannes und ich sind aber bis ganz nach oben gewandert. Das war eine richtig gute Leistung und hat richtig Spaß gemacht, auch in der sengenden Hitze. Zwischendurch haben uns noch Park-Ranger gestoppt und haben unsere Wasservorräte kontrolliert. Die haben wahrscheinlich auch keinen Bock, ständig kolabierte Touristen vom Berg runterzuholen.
Man muss sich eine massive Felswand vorstellen, die direkt vom Toten Meer aufsteigt und oben die judäische Wüste beginnen lässt. Das Wadi ist eine Art Canyon, der sich mit steilen Wänden in die Felswand hineinfrisst. Dabei gibt es von oben nach unten einen Höhenunterschied von etwa 400-500 Metern. Und wir sind halt ganz nach oben geklettert.
Als wir wieder unten waren, haben wir noch im Meer gebadet, bzw haben etwas im Wasser esessen, weil schwimmen kann man ja eh nicht in der Salzlake. Wenn die Fotos online sind, könnt Ihr sehen, WIE braun ich schon geworden bin ;-)

Heute war noch Mal Jerusalem auf dem Programm, wir haben die Klagemauer besichtigt, bei der jede Menge Bar Mitzwas gefeiert wurden, den Felsendom und die "Al Aksa Moschee", das jüdische Viertel (Sehr leckere Falafel zur Stärkung) und Yad VaShem.
Das Holocaust-Mahnmal ist immer wieder erschütternd. Wir waren mehrere Stunden in der Geschichtsabteilung, wo die Shoa von mittelalterlichem Antisemitismus bis zur Wiederansiedlung in Palästina erklärt wird. Nirgendwo sonst wird einem das Grauen der Vernichtungslager so nahe gebracht wie dort.
Ich war jetzt das zweite Mal dort und bin immer noch genauso getroffen wie beim ersten Mal.

Das müssen wir jetzt erstmal verarbeiten...

Montag, 13. August 2007

Jerusalem, Kirche und Kneset

Freitag war der Feiertag der Muslime, Samsag war Shabbat und heute ist der heilige Tag der Christen. Verteilt sich ganz gut...
Wir waren zum Gottesdienst in der der Erlöser-Kirche in Jerusalem, eine der größten und eindrucksvollsten Kirchen der Stadt, vor Allem auch auf Grund ihrer Schlichtheit. Relativ neu wurde sie erst Anfang des letzten Jahrhunderts vom Deutschen Kaiser erbaut. Naja, nicht von ihm persönich, Ihr wisst schon...
Ein Abendmahl in Jerusalem einzunehmen ist schon etwas sehr besonderes.
Gestern waren wir ja im angeschlossenen Kreuzgang, der quasi eine grüne Oase in der kalksteinfarbigen Innenstadt darstellt und haben da einem fantastischen Bläserquintett gelauscht, die eine Auswahl jüdischer Komponisten zum Besten gaben.
Die jerusalemer Gemeinde ist zwar nicht groß, aber dafür wird sie immer wieder durch Touristen und Pilger ergänzt, was zu einer sehr ausgewogenen Mischung führt. So etwas ist man aus einer deutschen Kirche auch nicht gewohnt.

Danach kauften wir uns einen frisch gepressten Orangensaft und spazierten etwas über die Dächer der Altstadt, bevor wir uns aufmachten, der Kneset einen Besuch abzustatten. Der Regierungsitz Israels ist dem alten Tempel nachempfunden und trotzdem nicht prunkvoll. Der Eintritt ist frei, man muss jedoch (natürlich) durch einen heftigen Securitycheck. Wobei, der Reichstag ist ja auch ziemlich tough gesichert. Allerdings stehen bei uns keine mit M16 bewaffneten Soldaten vor der Tür.
Wir haben eine gute, sogar kostenlose Führung bekommen. Besonders interessant fand ich das große Triptychon von Marc Chagall, das zwar ebenfalls von der Führerin besprochen wurde, für mich als Kunsistoriker jedoch zu kurz kam.

Nach diesem religiös-politischen Programm stärkten wir uns mit einem sehr leckeren Kosher-Burger (kommt trotzdem nicht an einen Fabi-Burger ran) in Ein Kerim, dem Naherholungsgebiet im Westen Jerusalems. Das ist wirklich sehr faszinierend: Auf der Ostseite der jerusalemer Hügel ist die sengende judäische Wüste, auf der Westseite liegen kanadische Wälder. Die Vegetation ändert sich hier massiv innerhalb von nur wenigen Kilometern. Man muss dazu aber auch sagen, dass manche Historiker die Aufforstung und Urbarmachung des Landes als eine der größten Kulturleistungen der Menschheit betrachten.
Auf jeden Fall war es sehr angenehm, nach der Hitze des Tages und dem Wüstenklima von Bethlehem (und besonders nach dem fetten Burger) einen kleinen Waldspaziergang zu machen.

Als wir dann den Checkpoint zurück nach Bethlehem passierten, kam es noch zu einer sehr amüsanten Episode, als der ältere Palästinenser im Wagen vor uns seinen Pass und seine "Permission" in einen Trichter warf, der in das Wachhäuschen hineinführte, dann anfing wild zu gestkulieren und zu lamentieren, schließlich ausstieg und erst mit den Fingern, später mit einem aus dem Kofferraum geholten Schraubenzieher versuchte, seinen verklemmten Pass ins Innere zu befördern. Schließlich verschwand auch der Schraubenzieher in dem Schlitz, was zu weiteren Gefühlsausbrüchen des Mannes beitrug. Doch nach einiger Zeit öffnete sich die Hitertür des Häuschens und eine hübsche Soldatin überreichte dem älteren Herrn feierlich seinen Pass und seinen Schraubenzieher.

Samstag, 11. August 2007

200 Meter unter dem Meer

Wir haben uns heute recht früh auf den Weg gemacht um mit der ollen Rumpelkiste meiner Mutter den Weg durch die Wüste von Herodion zum Toten Meer zu finden. Dazu sind wir alerdings von Norden, bzw aus Richtung Jericho gekommen, da so die Strecke einfacher zu finden ist. Die Judäische Wüste ist in ihrer Wildheit und Zerklüftung immer wieder faszinierend. Ich könnte Stundenlang mit 15Kmh über die Piste zuckeln und den Anblick der tausend verschiedenen Ockertöne genießen. Leider endete unsere Entdeckungstour viel zu früh, da wir sonst in ein militärisches Manövergebiet geraten wären. Damit muss man hier immer rechnen.

Stattdessen sind wir zurück gen Jericho gefahren und haben diese Stadt besichtigt, die mit etwa 10.000 Jahren eine (wenn man den Schildern im Ort glauben kann, sogar DIE) älteste aller Städte ist.
Und nebenbei liegt sie auch knapp 200 Meter unter dem Meeresspiegel. Schon ziemlich verrückt, wen man sich das klar macht...

In der Stadt waren wir sehr lecker arabisch essen, es gab Shish-Kebab mit Houmus und diversen Salaten, in einem Ambiente, dass mich irgendwie an einen stürmischen Tag an der Atlantikküste erinerte. Daran waren wohl die ungelogen 10! Deckenventilatoren und 6! Klimanalagen in dem Raum schuld!

Danach haben wir einen Jagdpalast eines arabischen Fürsten aus dem Jahre 700 besichtigt, zumindest das, was davon noch übrig war. Für Archäologen ist dieses Land das Paradies...

Wir wollten dann noch auf den Berg der Versuchung, doch 110 Schekel waren uns doch zu teuer für den Lift. Und fürs Laufen war es schon zu spät. Vielleicht holen wir das nach.

Jetzt sind wir wieder zu Hause und bereiten uns vor am Abend noch in ein Konzert in der Erlöserkirche in Jerusalem zu besuchen.

stay tuned...

Freitag, 10. August 2007

Hebron

Heute habe ich mit meiner Mutter Hebron besichtigt und das war echt eine ganz intensive Erfahrung. Hebron ist eine der größeren Städte im palästinensischen Autonomie-Gebiet und der Ort, an dem Abraham begraben liegt. Da dieser ja der Stammvater der Juden ebenso wie der Araber ist, gibt es hier einen besonders starken Gebietskonflikt.

Die aktuelle Situation ist die, dass sich radikale jüdische Siedler mitten in der Altstadt dieser von ca 60.000 Palästinensern bewohnten Stadt eingenistet haben. Allerdings nicht vertikal sondern horizontal. Diese Stadt besteht aus 2 Etagen, unten leben die Palästinenser, während sich etwas über 100 Siedler die oberen Etagen der Häuser zu eigen gemacht haben. Diese sind durch Stacheldraht und Stahltore von den darunterliegenden arabischen Wohnungen getrennt, selbst die Checkpoints befinden sich auf den Dächern der Häuser. Zwischen den Straßen sind Netze gespannt, weil die Siedler sich all ihren Mülls mit einem Wurf auf die Straße entledigen, und die Araber es satt hatten, ständig davon getroffen zu werden.

Die 2 Etagen von Hebron


Wir wurden von einer Frau, die im Rahmen eines Frauenprojektes bestickte Stoffe in ihr Haus in der Altstadt eingeladen. Alle Türen sind geöffnet und verschweißt, damit die IDF (Israelian Defence Force) jederzeit reinkann um Kontrollen durchzuführen. Wir standen auf ihrem Dach und um uns rum war alles vollerStacheldraht, da direkt nebenan die jüdische Siedlung beginnt. So was habe ich echt noch nicht gesehen. Und nicht nur, dass diese Siedler durch ihre "Siedlung" sich nicht gerade beliebt machen, haben sie heute auch nur knapp von der IDF daran gehindert werden können, Tiere in eine Moschee zu treiben. Diese Leute wollen den Krieg, dass ist unfassbar.

Wir wollten eigentlich auch das Grab Abrahams besichtigen, da es aber in einer Moschee liegt (Außer am Sabbat, da ist es eine Synagoge für die "Siedler") und es außerdem Zeit des Freitagsgebetes war, wurden wir von israelischen Soldaten abgewiesen. Für Nicht-Araber ist es dann zu gefährlich (angeblich). Auf dem Rückweg wurden wir dann noch von einem netten Palästinenser, der mal in Deutschland studiert hat angesprochen und zum Kaffee zu ihm nach Hause eingeladen. Das war wirklich sehr nett und vor Allem nicht so aufdringlich wie es sonst der Fall ist. Dort haben wir auch Abu Zacharia kennengelernt, seinen Vater, der sein über 50 Jahren Touristenführer in der Abraham-Moschee ist. So komt man zu Kontakten. Wenn ich das nächste Mal nach Hebron komen sollte, werde ich die Special-Führung durch die Moschee bekomen. Solange ich nicht am Freitag oder Samstag komme ;-)

Auf dem Rückweg sind wir an dem großen Al-Aroub-Flüchtlingslager vorbeigekommen in dem seit dem 6Tagekrieg '67 mehrere Tausend palästinenser leben. Wenn man sich jetzt aber ein verwahrlostes Camp mit zelten und Baracken vorstellt, liegt man falsch. Hier ist alles voller neuer, teilweise sehr prächtiger Häuser, nur eben hiner Stacheldraht. Die Leute die hier leben, könnten schon seit Jahrzehnten irgendwoanders ihr Haus bauen, aber warum sollten sie? Die UN bezahlt ihnen hier: Nahrung, Medizinische Versorgung, Strom, Wasser und sogar Telefon!! Warum sollten also all die Ärzte und Händler und andere bereits wohlhabenden Palästinenser das aufgeben? Die UN hält die Camps künstlich am Leben. Nicht zu vergessen ist auch die politische Komponente, das Druckmittel, das mehrere Tausend "Flüchtlinge" Israel gegenüber darstellen.

Diese Eindrücke sind in der Tat sehr verwirrend und ich hatte viel Zeit darüber nachzudenken, während wir immer wieder an israelischen Kontrolposten warten mussten.

Jerusalem und Herodion

Es ist echt so eine Art Nach-Hause-Kommens für mich, wieder hier in Bethlehem zu sein. Nachdem ich letztes Jahr einen Monat ier war, ist mir nun alles so vertraut. Ich kann mich noch erinnern, wie fremd mir am Anfang alles vorkam und wie "normal" es mir jetzt erscheint, wobei es doch ein ganz und gar andere Welt ist.
Ich habe mich jetzt erstmal etwas an das Klima gewöhnt, wobei es nicht so heiß ist, wie ich erwartet habe. Pünktlich zu meiner Ankunft ist der Herbst hier ausgebrochen. Die Sonne brennt aber immernoch heftig und das gleißende Licht ist ohne Sonnenbrille fast unerträglich.
Am Mittwoch haben wir den gigantischen Checkpoint Bethlehem und die Mauer passiert und sind nach Jerusalem gefahren. Dort haben wir in der s.g. "German Colony" einen Spaziergang durch die belebte Einkaufsstraße gemacht, was icht nur wegen der grünen Vegetation einen eftigen Kontrast zum palästnensischen Bethlehem darstellt und Eis gegessen. Am Abend waren wir dann noch im großen Kunst-Center von Jerusalem und waren dort im Kino. "Irina Palm" war der einzige Film nicht auf hebräisch und war wirklich eine Entdeckung. Hat mir sehr gut gefallen.
Am Freitag haben wir das etwas kühlere Wetter (Wind vom Mittelmeer) genutzt, auf den Herodion zu steigen. Einen küstlichen Berg zwischen Bethlehem und dem toten Meer, auf den König Herodes einen Palast, eine Festung und ein Monument in Einem errichtete. Mittlerweile wurde auch sein Grab dort gefunden, dies ist aber Touristen noch nicht zugänglich. Gut gefallen haben mir das Tunnelsystem, dass in den Berg gegraben wurde während des Bar-Kochba-Aufstandes gegen die Römer und vor Allem der unglaublich weite Blick auf dieses von hier oben betrachtet so friedliche Land. Erst mit dem Fernglas waren all die Zäune zu erkennen, mit denen es durchzogen ist.
Es ist spannend hier...

Dienstag, 7. August 2007

Nächster Reiseabschnitt

So, ich bin jetzt gut in Bethlehem angekommen und freue mich, nach über einem Jahr endlich meine Mutter mal wieder zu sehen!

In Madrid hatten wir ein gemütliches Doppelzimmer im Los Amigos Hostal (Nahe der Oper, kann ich empfehlen) und haben uns ein wenig von der recht strapaziösen Nachtfahrt nach Madrid erholt. Dort haben wir auch Kata, eine Freundin von Ina getroffen, mit der sie im Anschluss noch im Norden Spaniens campen wird.
Madrid ist devinitiv eine Reise wert und man sollte sich für diese Stadt ruhig ein paar Tage Zeit nehmen. Kaum zu glauben, dass Spanien noch bis vor 30 Jahren faschistisch war...

Am Abend gabs dann noch auf dem großen Marktplatz Placa Mayor ein Konzert des west-östlichen Divans unter der Leitung von Daniel Barenboim. Leier hat uns da ein Gewitter die Show etwas vermasselt. Aber nach den derben 47° in Sevilla fand ich das gar nicht mal so schlecht...

Den Montag haben wir dann gemütlich im Madrider Stadtpark "Retiro" rumgegammelt und Eis gegessen.
Der Abschied kam dann viel schneller als uns lieb war und so trennten sich unsere Wege in einer Madrider Metrostation. Ina geht nach norden und macht noch bis 31. August Spanien unsicher, bei mir ging es erstmal nur zum Flughafen.

Der ist auch einigermaßen riesig aber gut beschildert. Der Flug nach London und dann weiter nach Tel Aviv war ganz relaxt, insbesondere das Video-on-demand-system auf dem 2 Flug. Habe mir Shrek3 und Disturbia angesehen. Shrek fand ich bis auf ein paar eige Szenen recht entäuschend, hat viel von seinem bösen Humor verloren. Disturbia ist ein remake von "Ein Fenster zum Hof", aber echt gut gelungen.

In Israel haben mich die Interviewer dann doch rausgezogen und ich musste ewig lang erklären, was ich in Israel will, was meine Mutter macht, was ich mache, wie ich mir den Urlaub leisten kann, ob ich Jordanier kenne etc...

Jetzt bin ich aber gut angekommen und war schon mit Margit in der Stadt, sind in die Geburtskirche gegangen und auf den Markt und jetzt machen wir gefüllte Paprikaschoten. Auf die hab ich mich schon seit Tagen gefreut!

Also ich werd jetzt essen, bis bald!

Sonntag, 5. August 2007

Reise-Update

Endlich mal wieder Internet!
Wir hatten bis jetzt einen soo tollen Urlaub und haben soo viel gemacht und gesehen, dass fuer Internet quasi keine Zeit blieb. Daher jetzt mal eine Zusammenfassung unserer bisherigen Reise:

23. Juli: Erster Tag in Spanien. Wir haben bei Inas Eltern und Geschwistern im Bungalow mitgewohnt, was sehr spassig war: 4 kleine Baelger zwischen 9 Jahren und 9 Wochen. Strandtag in der Naehe von Marbella. Wunderbar endlich mal wieder im Meer zu schwimmen, besonders bei etwas Seegang!

24. Juli: Familienausflug im grossen Van nach Ronda, einer uralten, kleinen Stadt, die auf 2 Felsplateaus gebaut wurde, die durch eine gewaltige Steinbruecke mit einander verbunden sind.

25. Juli: Ina und ich haben unseren Mietwagen (Ford Fiesta, blau, genannt "El Felipe") abgeholt und sind nach Gibraltar gerauscht. Haette nicht gedacht, dass dieser Felsen diese enormen Ausmasse hat. Ausserdem ist er komplett ausgehoelt und zur Festung ausgebaut. Drumherum ist eine nette englische Kleinstadt mit einer netten kleinen Fussgaengerzone. Mit roten Telefonzellen, Briefkaesten und Bobbies. Unser Abstecher nach Grossbritannien. Danach an der Kueste Andalusiens lang bis zu einem Campingplatz an einem wunderbaren Sandstrand mit gigantischer Duene, wo wir den abend badend verbrachten.

26. Juli: Weiterfahrt zur aeltesten Stadt Westeuropas: Cadiz! Dort Wiedervereinigung mit Inas Familie und grosses Fischessen vor dem Badespass.
Danach Abschied von Familie und weiterfahrt zum Zeltplatz von Puerto de Santa Maria.

27. Juli: Wir haben uns noch Mal in Ruhe Cadiz angeschaut und noch etwas gebadet. Dabei haben wir in der Sonne alledings etwas Zeit vertroedelt und dann auch noch die Entfernung von Cadiz nach Huelva unterschaetzt. Folge: Ziemliche stressige Fahrt, aber dafuer netter Campingplatz suedlich von Huelva im Naturschutzgebiet (ein paar Kilometer hinter der Chemiefabrik...)

28. Juli: Fantastischen Strand im Naturschutgebiet nache Mazagenas entdeckt und dort viel Sonne getankt und mit dem Meer gerungen. Ina hat derweil ihrer Passion, dem Muschelnsammeln gefroehnt...
Weiterfahrt nach Tavira, wo wir auf die vorgelagerte Insel uebergesetzt haben. Sehr netter Zeltplatz da, leider durch die Hochsaison sehr voll und vorallem mit Partymachenden Jugedlichen besetzt. Mit einer Flasche Rotwein am Pier Sterne geguckt.

29. Juli: Wir haben die Sehenswuerdigkeiten von Tavira besichtigt und sind weiter nach Olhao gefahren. Sehr frueh einen netten Platz zum zelten gefunden und dort etwas relaxt. Strandspaziergang in der Abendsonne gemacht. Am Abend gabs dann lecker Reis mit Bohnen..., ganz wie damals in Afrika ;-)
Wie auch immer: Endlich Portugal!

30. Juli:
Wir haben einen Abstecher nach Faro gemacht und sind dann ueber Loule nach Lagos gefahren. Lagos, die Stadt meiner Kindheit. Zu allererst haben wir das Zelt aufgebaut, leider ist der Platz ziemlich mieserabel. Aber wir wollen ja nur schlafen da. Dann fix an den Strand Don Camilo! Herrlich! Es hat sich fast nichts veraendert, seit ich als Kind da war!
Habe es sehr genossen. Am Abend sind wir durch Lagos gestreift und haben Seezunge gegessen. Mein absoluter Lieblingsfisch!

31. Juli: Haben den groessten Teil des Tages am "Piratenstrand" verbracht, ein Geheimtip der Familie Lindner! Ganz abgelgen und einsam mitten in Felsenkueste versteckt. Einfach genial.
Schliesslich haben wir uns doch auf gemacht, sind die Steilkueste wieder hochgeklettert und mit Felipe ueber Hoppelpisten am Meer entlanggefahren bis zu unserem schoensten Campingplatz bei Salema. Wir konnten uns eine Stunde nicht einigen, wo die schoenste Parcelle ist!

1. August: Nach dem Fruehstueck zur Kueste gefahren und haben dort bei starkem Wind eine kleine Wanderung gemacht. Das war echt toll und landschaftlich berauschend!
Noch an 2 Straenden gebadet. Ein letztes Mal richtiges Atlantikmeer, dementsprechend auch arschkalt...
Am Abend sind wir zum "Ende der Welt" gefahren, zum westlichsten Punkt Kontinentaleuropas und haben dort die Sonne im Meer versinken sehen! Echt schoen...

2. August: Jetzt geht es weiter nach Norden. In Vilanova des Milfontes noch in der Flussmuendung gebadet (Das zaehle ich nicht wirklich als Meer, obwohl die Flut das Salzwasser hinengedrueckt hat). Am Nachmittag erreichten wir endlich nach langer Fahrt Lissabon. Mit der Strassenbahnlinie 28 (Design 1920), durch die Innenstadt gegondelt. Eigentlich wollten wir noch vor Einbruch der Dunkelheit unser Zelt aufbauen, doch ein winziger Kartenlesefehler meinerseits liess uns zu frueh von der Autobahn abbiegen und stundenlang bei Dunkelheit durch portugiesische Doerfer gondeln. Hab ich mich geaergert. Der Platz waere sonst so leicht zu finden gewesen!

3. August: Bin etwas erkaeltet. Scheissklimanlagen! Hoffe ich kuriere das schnell wieder aus!
Hab noch etwas im Zelt gedoest, bevor wir wieder zurueck in die Stadt gefahren sind. Lissabon ist echt eine tolle Stadt, zu schde, dass wir so wenig Zeit fuer sie eingplant haben...
Aber da wir unseren Platz ja schon hatten, konnten wir die Abendstimmung in der Stadt wunderbar geniessen.

4. August: Anstrengendster Tag bis jetzt: Immer noch etwas krank 6 1/2 Stunden von Lissabon nach Sevilla gefahren. Dort ein letztes Mal gekocht am Ufer des Guadalquivir. Leider direkt in einem Zigeunerlager. Das ist uns dann aber erst viel zu spaet aufgefallen. War aber noch ganz spannend. nachdem wir unser gepaeck eingelagert haben, haben wir uns schweren Herzens von Felipe getrennt, sind noch etwas durch Sevilla geschlendert und dann ueber Nacht nach Madrid gefahren!

Das wars erst Mal! In Israel habe ich besseren Netzzugang, da gibts haeufiger updates!

Samstag, 21. Juli 2007

Weltreise beginnt...

So Leute!

Ab Sonntag bin ich dann mal unterwegs. Zuerst Spanien mit Ina, dann Israel und Palästina mit meiner Mutter und dann Indien mit der Uni.

Und weil ich Euch ja auch irgendwie auf dem Laufenden halten möchte, gibts statt Massenmails diesen Blog.

Ich werde versuchen, ihn so oft wie möglich zu aktualisieren. Fotos wird vermutlich eher wenig geben, weil ich mit meiner altgedienten Spiegelreflex unterwegs sein werde.

Also: Morgen um 15:00 gehts los!

Bis bald...